27. Mai 2023

Buchvorstellung - Punk 57 von Penelope Douglas

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Titel: Punk 57
Autor: Penelope Douglas
Ausführung: E-Book
Verlag: Piper ebooks
Erschienen am: 01. September 2022
Preis: 3,99 €

Punk 57

Inhalt

Misha und Ryen sind Brieffreunde. Sie haben sich über Jahre hinweg all ihre Geheimnisse, Sorgen und Wünsche anvertraut – und sie haben drei Regeln: kein Kontakt im echten Leben, keine sozialen Medien und keine Bilder. Denn das, was sie miteinander haben, ist perfekt. Warum es also ruinieren? Als Misha sich dennoch über die Abmachung hinwegsetzt und Ryen aufsucht, steht vor ihm nicht die nerdige Außenseiterin mit Brille und Gedichtbänden im Rucksack, für die er sie hielt, sondern eine blonde Cheerleaderin, die den anderen Schülern das Leben zur Hölle macht. Misha ist schockiert, enttäuscht, wütend, und er hasst Ryen sofort – leidenschaftlich! (Textquelle: Piper Verlag)

Meine Meinung

"Punk 57" von Penelope Douglas ist ein Buch, dessen Schreibstil mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Die Autorin versteht es, mit bildhafter Sprache und einer packenden Erzählweise die verschiedenen Emotionen spürbar zu machen. Besonders gelungen fand ich die Tatsache, dass die Kapitel abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten, Misha und Reyen, geschrieben sind.

Die Geschichte dreht sich um Misha und Reyen, die seit langem Brieffreunde sind. Sie sind miteinander aufgewachsen, zumindest in Briefform, und sind beste Freunde, ohne sich jemals gesehen zu haben. Die Briefe, die im Buch immer wieder eingestreut sind, haben mir das Gefühl gegeben, Teil ihrer Freundschaft zu sein. Es fällt mir schwer, zu viel über ihre Persönlichkeiten zu verraten, da es einige überraschende Wendungen gibt. Im Laufe der Geschichte wurde ich immer wieder schockiert, fühlte Wut und Unverständnis gegenüber Reyen. Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto besser konnte ich sie verstehen. Ihre Denkweise und ihr Handeln haben mich oft den Kopf schütteln lassen. Ganz anders war es bei Misha. Auf seltsame Weise konnte ich seine komplizierten Gedanken nachvollziehen. Seine Reaktionen auf Reyen und seine Art, mit ihr umzugehen, waren für mich verständlich. Anfangs war ich definitiv auf seiner Seite.

Das Buch zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Jeder trägt sein eigenes Päckchen, manche leichter, manche kaum zu stemmen. Jeder geht auf seine eigene Art und Weise damit um. An einigen Stellen hat mir "Punk 57" die Augen geöffnet. Es erinnert uns daran, dass man nicht immer alles in Schwarz und Weiß sehen sollte und auch hinter die strahlende Fassade schauen sollte.

Obwohl nicht alle Wendungen im Buch überraschend waren und ich einige Dinge schon früh erahnen konnte, hat mich das nicht gestört. Ich war gespannt darauf, wie Misha und Reyen ihre Probleme und Konflikte lösen würden. Die Geschichte war eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Jedes Mal, wenn ich dachte, sie hätten endlich alles im Griff, kam ein neuer Schlag.

Die Protagonisten sind sehr jung, was mich anfangs ein wenig zögern ließ. Doch die Geschichte mit all ihren Intrigen, Wendungen und auch expliziten Szenen hat mich positiv überrascht. "Punk 57" ist definitiv kein klassischer New Adult Roman. Es geht über die typische Geschichte von einem braven Mädchen, das sich in einen Bad Boy verliebt, hinaus.

Die Idee hinter dem Buch hat mir besonders gut gefallen, da sie etwas Neues und Originelles ist. Die Brieffreundschaft, die in die Realität übergeht, ist faszinierend. Was mich besonders anspricht, ist die Tatsache, dass Reyen nicht das typische brave Mädchen ist. Sie ist keine perfekte Protagonistin mit einem durchorganisierten Leben und einem Heiligenschein. Sie ist menschlich, mit Fehlern und Macken, was sie für mich authentisch und sympathisch macht. Ich konnte mich viel besser mit ihr identifizieren als mit den perfekten Protagonistinnen, die oft in solchen Geschichten vorkommen.

Auch Misha ist weit entfernt von dem stereotypischen Bad Boy, wie er oft in Büchern präsentiert wird. Er hat seine eigenen Probleme, Ecken und Kanten. Die Dynamik zwischen ihm und Reyen schwankt zeitweise zwischen toxisch und hässlich. Aber gerade das hat mich überzeugt. Die Autorin zeigt auf realistische Weise, dass Beziehungen nicht immer harmonisch sind und dass nicht alles schwarz oder weiß ist. Zwischenmenschliche Beziehungen können kompliziert, unschön und alles andere als perfekt sein.

Mit "Punk 57" nimmt Penelope Douglas den Klischees des New Adult- und First Love-Genres den Wind aus den Segeln. Sie präsentiert realistische menschliche Charaktere und Beziehungen, die nicht immer von Anfang an perfekt sind. Das Buch bietet ein erfrischendes und realistischeres Bild von zwischenmenschlichen Verbindungen als viele andere Bücher des Genres.

Die teilweise intensiven und expliziten Szenen zwischen den beiden Protagonisten fügen sich nahtlos in die Geschichte ein und runden das Buch ab.

Insgesamt hat mir "Punk 57" sehr gut gefallen. Es ist ein Buch, das mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. Die Charaktere, die Geschichte, die Dynamik und der Schreibstil haben mich überzeugt. Ich kann es nur wärmstens empfehlen. 

Beachtet jedoch bitte die Triggerwarnung und überlegt sorgfältig, ob das Buch für euch geeignet ist, da Themen wie Mobbing, seelische und körperliche Misshandlung sowie toxische Beziehungen eine große Rolle spielen.